Vereins-Historie

Zwischen Kornelimünster und Büsbach liegt der kleinste Stadtteil von Stolberg, die Ortschaft Dorff mit heute über 600 Einwohner. Dorff, urkundlich schon 1178 unter dem Namen „Dorp“ erwähnt, gehörte früher zur Reichsabtei Kornelimünster. Den alten Schützengilden war die Mitwirkung bei kirchlichen Festen, die Sorge für Ordnung im Münsterländchen und gegebenenfalls auch der Schutz der Heimat anvertraut.

Ein besonders tragisches Ereignis war der unglückliche Ausgang der Schlacht in Kalterherberg am 15. Dezember 1648. Lothringische Söldner durchzogen mordend und plündernd die Eifel. Auf einen Hilferuf der Monschauer kamen ihnen die Münsterländer zu Hilfe. Aus unserem Ländchen fielen 56 Mann, davon 6 aus Dorff.

Auf das Gründungsalter der Bruderschaft wird im Anschluss dieser Darstellung durch die entsprechenden Literaturhinweise verwiesen.

Ursprünglich waren die Büsbacher Schützen, die Krauthausener Schützen und die Dorffer Schützen ein Hunnschaftsverband. Die Bruderschaften aus Krauthausen und Dorff trennten sich jedoch im Jahre 1871 von der Büsbacher Schützengesellschaft und 1893 trennten sich Krauthausen und Dorff.

Das älteste Königsschild stammt aus dem Jahre 1682 und ist im Besitz der Krauthausener Bruderschaft, denen dieses Königssilber bei der Trennung Krauthausen und Dorff zugesprochen wurde.

Aus dem Jahre 1895 stammt die älteste Fahne der Dorffer St. Hubertus-Schützen. Diese Fahne befindet sich in einem Glasschrank, damit sie vor weiterem Zerfall geschützt bleibt. Sie besteht aus Seide und ist handbemalt.

Im Jahre 1909 wird der Beschluss gefasst, dem Münsterländischen Schützenbund beizutreten.

Ältestes Schützenbild:
Am Hahnenkreuz um 1895 (2 Fahnen) Dorff und Krauthausen: (Schützenspiel – Vorgänger der heutigen Ulkparade) Theodor Soldierer (Vorderlader), Johann Conrads (Küster) zweiter rechts neben der 1. Fahne im Busch, Arnold Soldierer liegend mit steifem Hut (Bibi).

Die Bruderschaft lässt 1912 eine neue Fahne anfertigen, diese Fahne wurde bis 1985 bei allen Aufzügen mitgeführt. Wegen des 1. Weltkrieges ruht von 1914 bis 1919 das Vereinsleben.

1921 beschließt man den Austritt aus dem Münsterländischen Schützenbund. 1927 jedoch beschlossen die Dorffer dem Schützenbund wieder beizutreten.

1935 beginnt dann die unrühmliche Zeit, in der das Vereinsleben in den Bruderschaften allmählich erlischt.

Nachdem nun der 2. Weltkrieg mit all seinen Schrecken vorüber war, fanden sich 1946 in Dorff wieder die ersten Schützenbrüder zusammen und die Bruderschaft wurde bald wieder mit Leben erfüllt. Da von den Besatzungsmächten jeder Schießsport verboten war, übernahm Heinrich Stickelmann 1946 die Königswürde, da er der letzte König (1938) war.

1947 und 1948 wurde der Schützenkönig, Dank der Unterstützung der Niederforstbacher Schützen in Niederforstbach durch Pfeil und Armbrust ermittelt.

Schützenbild 1949

Ab 1949 konnte der König wieder nach althergebrachter Weise ermittelt werden. So wird auch heute noch der König in Dorff durch das Schießen auf den Vogel, der sich auf einer Hochstange befindet, ausgeschossen.

Schützenbild 1951

1977 wurde die Schützenbruderschaft in das Vereinsregister eingetragen Seitdem ist der offizielle Name: St. Hubertus Schützenbruderschaft 1623 Dorff e.V.

Auf dem linken Arm ihrer Uniform tragen die Dorffer Schützen das Wappen der Schwarzenburg. Diese Burg wurde um 1400 erbaut und lag an der Straße von Kornelimünster nach Dorff kurz vor dem Ortseingang. Es war eine quadratische Bruchsteinanlage mit vier halbrunden Ecktürmen, ringsum mit Wasser umgeben. Die Burg war abteiliches Ritterlehen und Stammsitz des Rittergeschlechts von Schwarzenberg. Von dieser Burg ist außer dem Eingangstor der Vorburg leider nichts mehr zu sehen. Das Wappen zeigte ein rotes Zackenkreuz auf weißem Grund und auf gekröntem Helm ein Pfauenbusch. Die Dorffer Schützen haben dieses Wappen entliehen und die Farben geändert, indem sie die neuen Farben, denen der Stadt Stolberg anlehnten.

Schützenbild 1966
Schützenbild 1973
Schützenbild 1980

Sehr stolz ist die Bruderschaft auf ihre neue Fahne, die 1985 zur Kirmes geweiht wurde und tatsächlich noch ganz von Hand gestickt wurde. Diese Fahne zeigt auf einer Seite das Wappen der St. Hubertus Schützen und die andere Seite wird mit der Dorffer Kirche geziert. Daran lässt sich sehr klar darlegen, dass die Dorffer Schützen den Wahlspruch: „Glaube, Sitte, Heimat“ sehr ernst nehmen.

Seit der Einführung des sportlichen Schießens im Grenzlandschützenbund Aachen-Land-Süd können auch die Sportschützen unserer Bruderschaft auf gute sportliche Leistungen zurückblicken.

Schützenbild 1989

Schützenbild 1998

Um diesem Aufwärtstrend im Schießsport Rechnung zu tragen, baute 1986/1987 die Bruderschaft, in Zusammenarbeit mit der Stadt Stolberg, in der alten Dorffer Schule einen neuen Schießstand, in dem 6 Schießbahnen installiert sind. Damit ergaben sich Möglichkeiten das Vereinsleben zu intensivieren und ganz besonders die Jugendarbeit zu forcieren und interessanter zu gestalten.

Schützenbild 2008

Das Jahr 2020 wird wahrlich in die Vereinsgeschichte eingehen. In diesem Jahr wurden wegen der Corona COVID-19 Pandemie ein Kontaktverbot erhoben und sämtliche Großveranstaltungen abgesagt. Davon waren auch die Mainacht der Maijungen, unsere Kirmes sowie auch der Vogelschuss betroffen. Alle Veranstaltungen sowie die designierte Königin müssen leider ein weiteres Jahr auf ihren großen Auftritt warten.

Literatur-Nachweise

Festschrift von 1956 zum 275jährigen Bestehen der St. Hubertus Schützenbruderschaft.
Es sind keine Exemplare mehr vorhanden.
Dieses Buch als Dorff-Chronik wurde 1998 zum 350jährigen Jubiläum erstellt.
Es sind keine Exemplare mehr vorhanden.
Festschrift von 1989.
Für Interessenten sind noch einige Exemplare vorhanden.
Festschrift von 1973 zum 325jährigen Bestehen der St. Hubertus Schützenbruderschaft.
Es sind keine Exemplare mehr vorhanden.
Festschrift von 1963 zum 300jährigen Bestehen der St. Hubertus Schützenbruderschaft.
Es sind keine Exemplare mehr vorhanden.
Diese Festbuch wurde 2004 vom Grenzland-Schützenbund Aachen-Land-Süd zum 50jährigen Jubiläum erstellt.
Für Interessenten sind noch einige Exemplare vorhanden.
Festschrift zur Fahnenweihe 1985.
Für Interessenten sind noch einige Exemplare vorhanden.
Festschrift von 1980.
Für Interessenten sind noch einige Exemplare vorhanden.
Dieses Buch wurde 2008 aus Anlass des Bezirksbundesfestes 2008 von der St. Hubertus Schützenbruderschaft 1623 Dorff e.V. herausgegeben. Es beinhaltet als Bildband die Schützenkönige nach dem Kriege ab 1946.
Für Interessenten sind noch Exemplare vorhanden.